Was ist nötig für die Begrenzung der Klima-Erhitzung? SOFORT HANDELN!!!
Alle reden von Klimaschutz, aber keiner tut etwas, das über Kleinkram hinausgeht. Das ist nicht nur auf der kommunalen Ebene in Nürnberg so. Auf Landes und Bundesebene ist es auch nicht besser. Irgendwie scheinen alle zu glauben, dass der Klimawandel schon nicht so schlimm sei oder durch irgendein Wunder nicht eintritt.Dabei sind die Fakten ja klar, wir müssen SOFORT von unserem hohen CO2-Ausstoß herunterkommen. Das heißt vor allem: Aus der Kohleverstromung aussteigen, die Energiewende (Strom- und Wärmeversorgung!) vorantreiben, eine Verkehrswende einleiten und weniger konsumieren.
Das Pariser Klimaabkommen ist auch für die Bundesrepublik bindend. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, darf unser Land nur noch sehr wenig CO2 erzeugen; wieviel ist von Sachverständigen ganz eindeutig und klar benannt worden. Dieses CO2-Budget muss der Maßstab für das konkrete politische Handeln sein!
Klimapartnerschaft zwischen Nürnberg und
San Carlos (Nicaragua)
Bereits seit 1985 besteht eine lebendige Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und der an der Südgrenze Nicaraguas gelegenen Kleinstadt San Carlos.
Die beiden Partnerstädte beteiligten sich zwischen 2012 und 2020 an dem vom Entwicklungshilfeministerium finanzierten Projekt 50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015. Ziel ist es, dass beide Kommunen gemeinsam Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen.
Im Nürnberger Projektteam, das aus VertreterInnen verschiedener städtischer Institutionen und zivilgesellschaftlicher Organisationen und Einzelpersonen bestand, war auch das Energiewendebündnis vertreten.
Negative Auswirkungen des Klimawandels in Nicaragua:
Während sich die Auswirkungen des Klimawandels in Nürnberg noch in Grenzen halten, haben sie in Nicaragua für die Bevölkerung des zweitärmsten Land Lateinamerikas leider bereits gravierende Ausmaße angenommen.Petition für Naturschutzgebiet Los Guatuzos im Gebiet von San Carlos
In der Avaaz-Petition (spanisch) geht es um den ausgetrockneten Fluss Papaturro im Grenzgebiet zu Costa Rica, der wegen des Klimawandels, El Niño und dem Reisanbau in Costa Rica ausgetrocknet ist. Das ist für die Natur zerstörerisch, weil die Feuchtgebiete von Los Guatuzos, die eine große Artenvielfalt aufweisen, austrocknen. Und für die Bewohner des Gebiets ist es untragbar, da es der einzigste Weg in die Stadt ist. Mit dem Boot wird ALLES transportiert. Heute müssen sie mit ihren oft schweren Lasten zu Fuß einen Kilometer durch den Dschungel zurücklegen. Mit dieser Petition werden die Regierungen von Nicaragua und Costa Rica aufgefordert, das Problem endlich zu lösen.Die Fotos stammen von unserer Reise 2014, als der Fluss gerade noch eben befahrbar war.
- Es gibt vermehrt Überschwemmungen durch Starkregen und Hurricanes: Allein Hurrican Mitch forderte weit über 4000 Menschenleben.
Überschwemmungen führen zur Zerstörung der Infrastruktur und zu Produktionsausfällen in der Landwirtschaft. - Die Abfolge von Regenzeit und Trockenzeit hat sich verändert. Dies wirkt sich z.B. negativ auf den Anbau von Kaffee aus, einem der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Nicaraguas. Denn der Kaffee braucht für seine optimal Reifung einen abgestimmten Wechsel von Sonne und Regen, der durch den Klimawandel nicht mehr optimal gegeben ist. Das führt zu einem Rückgang der Erträge.
- Andererseits treten vermehrt extreme Trockenzeiten auf, die Ernteausfälle und Wassermangel zur Folge haben.
Die wichtigsten Projekte der Klimapartnerschaft:
- Schutz und Wiederaufforstung in Wassereinzugsgebieten von besonders schutzbedürftigen Quellen und an Flussufern in der Region San Carlos.
- Schulung von 120 Familien in der Waldbewirtschaftung und Wiederaufforstung. GLeichzeitig profitieren diese von einer besseren Wasserversorgung.
- Umfangreiche Bildungsangebote zum Projekt. Neuauflage des Kinderbuches "Mi amigo el arbol" (Mein Freund der Baum), das von Mitgliedern der Klimapartnerschaft geschrieben und gedruckt worden war.
- Bau und Schulungsmaßnahmen von 150 effizienten, mit Holz befeuerten Öfen, sogenannte cocinas lorenas oder mejoradas.
- Zusätzliche Projekte: Als Klimaanpassungsmaßnahme Kakaoanbau in Mischkultur (EU-Projekt) in der Region San Carlos mit 60 Fincas.
- Noch nicht realisiert aufgrund der sehr schwierigen politischen Lage in Nicaragua: Installation von PV-Anlagen in der Gemeinde San Carlos auf Dächern von Gebäuden mit hohem Eigenverbrauch und als Inselanlagen auf Schuldächern in ländlichen Gebieten. Bereits realisiert sind sieben Anlagen in der Region Los Guatuzos durch Ingenieure ohne Grenzen.
FUPROSOMUNIC - Solarprojekte für nicaraguanische Frauen
Unabhängig von der Klimapartnerschaft besuchten zwei Nürnberger Delegationsmitglieder in Granada das Solarprojekt der Frauen von FUPROSOMUNIC. In mehreren nicaraguanischen Orten sind Gruppen der Solarfrauen vertreten, die Solar-Kochherde, PV-Anlagen, Solartrockungsanlagen für Früchte und effiziente Holzherde bauen. Außerdem ist ein Solarbildungszentrum in Catarina (bei Granada) geplant.Wir waren vor allem an den Solarherden interessiert. Cristina Bermudez Hurtado von FUPROSOMUNIC, die für Granada verantwortlich ist, erklärte uns die Funktion und den Gebrauch eines Solarherdes bei Fatima, die den Herd seit einem Monat in Gebrauch hatte. Fatima war sehr zufrieden damit.
Die Solarkocher sind einerseits wie Kochkisten sehr gut isoliert. Zusätzlich bringt die Sonneneinstrahlung durch die oben aufliegende Glasscheibe den Inhalt zum Kochen. Ein Topf Bohnen benötigt drei bis vier Stunden, Reis drei Stunden Kochzeit. Dabei kommt es natürlich auch auf die Sonneneinstrahlung an - bei bedecktem Himmel greifen die Frauen auf den Holzherd zurück.
FUPROSOMUNIC bildet für an den Solarherden interessierten Frauen kleine Gruppen, in denen sie die Herde gemeinsam bauen. Material stellt FUPROSOMUNIC zur Verfügung und betreut auch die einzelnen Frauen danach weiter.
Gegründet wurde die Organisation 2004. Sie wird von der Schweizer Stiftung Frauen-Solarprojekt Nicaragua finanziert. 2013 erhielt FUPROSOMUNIC den Energy Globe World Award.