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Mogelpackung Ökostrom der N-ERGIE

Nürnbergs Energieversorger N-ERGIE verspricht seit 2021 Ökostrom für alle Privatkunden ohne Aufpreis. Diese Vollversorgung mit "Ökostrom" erreicht die N-ERGIE aber nur durch Zukauf von Zertifikaten (Herkunftsnachweise) weshalb sie auch so billig sind. Weil der Zertifikate-Handel zu keinem Zubau neuer EE-Anlagen führt und daher auch zu keiner CO2-Einsparung, bewertet das Energiewendebündnis dieses Angebot nur als Greenwashing ohne jeglichen Nutzen für das Klima und die Energiewende. Unser Flyer von 2021 zum Ökostrom-Angebot der N-ERGIE.

In einem Brief forderten wir im Oktober 2020 den Vorstandsvorsitzenden der N-Ergie Herrn Hasler auf, seiner großen Verantwortung gerecht zu werden und echten Klimaschutz zu betreiben. Der Nürnberger Stadtrat hat sich zur Klimaneutralität bis 2035 verpflichtet. Dieses Ziel ist nur mit größter und SOFORTIGER Anstrengung zu erreichen! Wir haben keine Zeit mehr für schöne Klimaschutz-Worte! Es müssen Taten folgen. Vor allem die N-ERGIE muss hierbei vorangehen.
Leider konnten wir in Herrn Haslers Antwort auf unseren Brief keinerlei Bereitschaft erkennen, für echten Klimaschutz aktiv zu werden. Nur lächerliche 1(!) Prozent des Stromabsatzes der N-ERGIE stammt aus eigenen Erneuerbaren Energien-Anlagen. Herr Hasler spricht von einem geplanten Zubau von 20-50 MW pro Jahr. Das ist viel zu wenig! Notwendig wäre ein Zubau von beispielsweise 600 MW Fotovoltaik pro Jahr bis 2030.

Wir empfehlen daher den Wechsel zu einem echten Ökostrom-Anbieter, der neue Anlagen zubaut!

In einem Offener Brief übten wir Anfang Dezember 2020 - gemeinsam mit weiteren Klimaschutzorganisationen - heftige Kritik am Nürnberger Stadtrat, weil er im klimarelevanten Energiesektor nicht handelt sondern nur abnickt, was die N-ERGIE vorgibt: "OB und Stadtrat nutzen ihre Gestaltungsmacht nicht."
Ganz anders handeln in München Stadtpolitik und Stadtwerke: Hier gab es 2009 einen Stadtratsbeschluss, dass die Stadtwerke (SWM) bis 2025 soviel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen müssen, wie die Stadt München verbraucht. Das entspricht 15 Prozent Erneuerbarem Strom aus eigenen Anlagen (In- und Ausland) bezogen auf den gesamten Stromabsatz der SWM. Dieses Ziel ist fast erreicht. In Nürnberg sind es ein Prozent.
Im Januar 21 fragten wir bei der N-ERGIE nach, was genau hinter ihren Ökostrom-Zertifikaten steckt, aus welchen Anlagen sie stammen und ob dieser Strom dann auch wirklich geliefert wird. Dieser Brief wurde nicht beantwortet.

Wir haben mal beim Umweltreferat nachgefragt: Die N-Ergie behauptet, dass ihr Zertifikate-"Ökostrom" CO2 einspart - Das Nürnberger Umweltreferat bezieht ihn jedoch nicht in die Emissionsbilanz ein. - 20.7.23

Warum der Zertifikatehandel für die Energiewende nichts bringt
Die Zertifikatehandel in Deutschland läuft über das Umweltbundesamt, das das Herkunftsnachweisregister verwaltet. Dort findet man eine Fülle von Zahlen und Informationen, z.B. in einer Marktanalyse. Das UBA selber schreibt in seinen FAQ: "Herkunftsnachweise und ihre Nutzungsmöglichkeit können nicht verhindern, dass Elektrizitätsversorger behaupten, Ökostrom an ihre Kunden zu liefern, obwohl sie lediglich Strom aus Atomkraft- oder Kohlekraftwerken liefern und diesen mit Hilfe von zusätzlich eingekauften Herkunftsnachweisen als „Grünstrom“ deklarieren."

Wir sind nicht allein mit unserer Kritik: Auch in Köln und Bochum engagieren sich Klima-Inis dafür, dass ihre Stadtwerke statt unnützen Zertifikaten lieber Ökostrom aus eigenen Anlagen verkaufen sollen.

  • Zum NN-Artikel vom 13.7.22 "Energiewende in Bayern: Städte in Franken brauchen bald bis zu fünfmal mehr Stromleitungen" haben wir Fragen an die N-Ergie, wie sie auf diese Zahl kommt und warum sie die Energiewende wieder so übermäßig negativ darstellt: Unsere Anfrage an Herrn Kleedörfer von der N-Ergie, die jedoch leider nicht beantwortet wurde.

  • Die Klimasabotage der Union: Verhindern, verzögern, unterlassen - taz 11.6.23

  • Vielen Dank an alle, die bei der Menschenkette für echten Klimaschutz am Kirchentag mitgemacht haben! Die Kette stand zwischen Sebalduskirche und Zentrale der N-Ergie am Plärrer!
    HIER sind die FOTOS zu finden!

  • Auch wenn wir mit einigen Aktionsformen der "Letzten Generation" nicht übereinstimmen, sind wir natürlich solidarisch gegen ihre unsägliche Kriminalisierung. Auf der Nürnberger Solidaritätsdemo hielt Krissi von der "Letzten Generation" eine bewegende Rede. - 31.5.23

  • "Staatliche Hate Speech": Streit um Vorverurteilung nach Razzia - BR 26.5.23

  • Dieser Kommentar zeigt auf, wer hier die wirklich Kriminellen sind: Letzte Generation: Wir sind nicht kriminell, wir schützen die Verfassung - Berliner Zeitung, 24.5.23

  • Beitrag vom Energiewendebündnis zur Klimabibel am Kirchentag: N-Ergie - Bremsklotz beim Klimaschutz

  • Bericht über das Abschaltfest: So feiert München das Ende der Atomkraft - SZ, 15.4.23

  • Endlich bewegt sich etwas bei der N-Ergie in Richtung Umstellung der Wärmeerzeugung auf nichtfossile Energieträger! Statt - wie bisher - die Energiewende schlecht zu reden, scheint der neue Vorstand auf Taten zu setzen: Die N‑Ergie untersucht Erdwärme-Potenzial für Nürnberg - Solarserver, 4.2.23
    Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung; aber auch im Strom-Bereich ist es noch ein weiter Weg in Richtung Klimaneutralität!

  • Studie des Umweltbundesamtes: Tempolimit würde Klima deutlich stärker schützen als bisher angenommen - Spiegel, 19.1.23

  • Offener Brief von Wissenschaftler:innen für zivilen Ungehorsam und gegen die Räumung von Lützerath

  • Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters: Der neue Uranatlas ist erschienen- sehr lesenswert! - Rosa Luxemburg Stiftung
    Direkter Download Uranatlas

  • Kernfusion verschlingt Milliarden, ohne Energie zu liefern - Erneuerbare Energien, 14.12.22

  • Kommentar zur Aktion der "Letzten Generation" am BER: Protest gegen unsere grausame Passivität - 25.11.22

  • Erklärung zur Debatte um die Kriminalisierung von Klimaprotesten Gemeinsame Erklärung der Umweltverbände BUND, Campact, DNR, Germanwatch, Greenpeace, Nabu und WWF zur aktuellen Debatte über Formen von Klimaprotest. - 14.11.22

  • Klima schützen ist kein Verbrechen! Solidaritätserklärung zur Hetze gegen die "Letzte Generation"

  • Blockaden der Letzten Generation: Richterlicher Widerstand - taz 10.11.22

  • Kleben und Gehorsam: Thilo Bode zum zivilen Ungehorsam - Deutschlandfunk 12.11.22

  • Vorbeugehaft gegen 12 Münchner Klimaaktivisten:
    - Leutheusser-Schnarrenberger: Aktivisten-Haft in Bayern zu lang . BR 11.11.22
    FFF Demo Tag! Morgen, Freitag 31.3., 19 Uhr Kaiserstraße 17 (bis 21 Uhr Karl-Bröger-Haus Beschlüsse werfen uns in Sachen Klima zurück und sind ein Schlag ins Gesicht der Wähler*innen! Wir als FFF gehen daher auf die Straße und fordern mehr Klimaschutz! - Präventiv-Haft in Bayern ist nicht angemessen - Deutschlandfunk 10.11.22
    - Klimaaktivisten ohne Gerichtsverfahren in Haft - netzpolitik.org 7.11.22

  • NGOs veröffentlichen Update der Liste der Kohleindustrie (Global Coal Exit List): Klimanotstand und kein Ende der Kohle in Sicht - urgewald 6.10.22

  • Alles wird grün, wenn der Frankenschnellweg-Ausbau endlich kommt. Das suggerieren die Skizzen auf der offiziellen Seite der Stadt Nürnberg und eine ADAC-Umfrage. Doch stimmt das überhaupt? Der Bund Naturschutz hat die ADAC-Umfrage überprüft und kommt zu einem ganz anderen Ergebnis.

  • Die ANSTALT zum Thema Energiekrise und deutscher Strommarkt - 4.10.22

  • Die Debatte, AKW länger laufen zu lassen bzw. gar neue Anlagen bauen zu wollen ist eine SCHEIN-Debatte, auf die man eigentlich garnicht reagieren sollte, da sie vom energiepolitischen Versagen der CSU und Söder ablenkt. Für verunsicherte Menschen hier ein paar Argumente: Mythen der Atomkraft

  • Laut einer Meldung der Nürnberger Nachrichten wird N-Ergie-Vorstandschef Hasler abgelöst. Das EWB begrüßt diese Ablösung in einer Pressemitteilung

  • Nürnbergs Energieversorger N-Ergie versagt beim Klimaschutz und der Energiewende

    Es ist absolut dringend, auf Erneuerbare Energien umzusteigen und das Klima zu schützen. Doch die N-Ergie betreibt Greenwashing mit Ökostrom-Zertifikaten (s.u.) und redet die Energiewende schlecht mit großem Gejammere statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
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